Gestattungsvertrag für Pasquay-Gelände in Kleinblittersdorf erweitert

Lern- und Erfahrungsort wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht

Der Gestattungsvertrag des Regionalverbandes mit der Gemeinde Kleinblittersdorf zur Nutzung eines Teils des Pasquay-Geländes für den Blies-Grenz-Weg ist erweitert worden. Damit ist die öffentliche Nutzung des gesamten Geländes an der Rebenstraße für die Zukunft gewährleistet. „Mit Unterstützung des Zentrums für Bildung und Beruf ist hier in den vergangenen Jahren ein besonderes Refugium entstanden, das die Besucherinnen und Besucher zum Innehalten einlädt und ein Rückzugsort für seltene Tier- und Pflanzenarten bietet“, betont Regionalverbandsdirektor Peter Gillo. „Doch nicht nur als Erholungsraum, sondern auch für verschiedene Veranstaltungen soll der Ort künftig genutzt werden. So plant unsere Volkshochschule hier beispielsweise Führungen und Lesungen“, so Gillo weiter.

Auf historischen Karten des ausgehenden 19. Jahrhunderts sind bereits Weinberge südöstlich von Kleinblittersdorf vermerkt. Das jetzt zugängliche Gelände gehört zum größten Teil zum ehemaligen Gut Pasquay.Vor dem Deutsch-Französischen Krieg waren hier die Saarbrücker Familien Schlachter, Haldy und Quin ansässig. Etwa 1920 wurde das dreiteilige Gut mit Landhaus und terrassenartigen Gärten an die Familie Pasquay veräußert. Der Besitz der Familie ging später an den Kreis Saarbrücken, den heutigen Regionalverband, über. Das Landhaus wurde zu Beginn der 1960er Jahre abgerissen. 2010 begannen die ersten Arbeiten auf dem verwilderten Gelände. Überreste der historischen Bauwerke und Anlagen wurden im Zuge einer beschäftigungspolitischen Maßnahme freigelegt und vor dem weiteren Verfall bewahrt. Das gesamte Areal wurde dabei auf Grundlage eines eigens dafür entwickelten Konzepts landschaftspflegerisch gestaltet und an überregionale Wanderwege wie den Blies-Grenz-Weg und den Sternenweg angebunden. Das Gelände verfügt zudem über eine hohe Artenvielfalt mit zum Teil seltenen Orchideen. Verschiedene Text- und Klanginstallationen sollen den Besucherinnen und Besuchern auf ihrem Weg durch die Anlage auch zum Nachdenken über das Verhältnis des Menschen zur Natur anregen. So bildet das Pasquay-Gelände einen einzigartigen öffentlichen Lern- und Erfahrungsort.