Knapp 70.000 Euro für niedrigschwellige Betreuungsangebote

Dienstleistungen helfen Demenzkranken sowie deren Angehörigen bei Pflege

Der Regionalverband Saarbrücken hat diesem Jahr sechs Dienstleistungen von fünf freien Trägern als niedrigschwellige Betreuungsangebote anerkannt und fördert sie mit insgesamt rund 68.500 Euro. Es handelt sich um Angebote, bei denen Helferinnen und Helfer unter pflegefachlicher Anleitung die Betreuung von Pflegebedürftigen in Gruppen oder im häuslichen Bereich übernehmen und so vor allem pflegende Angehörige entlasten und beratend unterstützen. Sie werden zu gleichen Teilen aus Mitteln der Pflegekassen und des Regionalverbands Saarbrücken finanziert.

Über 23.000 Euro erhält der Malteser Hilfsdienst für sein „Café Malta“ und seinen Entlastungsdienst, mit dem pflegende Angehörige vor allem im Raum Saarbrücken praktisch und emotional unterstützt werden. Der Malteser Hilfsdienst möchte die Betreuungsgruppen weiter ausbauen.

Der Demenzverein Köllertal baut seit einigen Jahren einen ehrenamtlichen Helferkreis zur Entlastung pflegender Angehöriger von Demenzkranken in häuslicher Einzelbetreuung auf. Dafür erhält der Verein einen Zuschuss von knapp 18.400 Euro. Hauptbausteine sind die Anwerbung, Schulung und Begleitung ehrenamtlicher Helfer. Diese werden anschließend in der häuslichen Betreuung von Demenzkranken tätig und entlasten somit die pflegenden Angehörigen.

Das Deutsche Rote Kreuz erhält für ihren bereits 2007 eingerichteten Besuchsdienst für demenzkranke Menschen und für die beiden Gruppen des „Café Vergissmeinnicht“ in Dudweiler und im Alt-Saarbrücker Wichernhaus insgesamt 11.300 Euro. Das DRK möchte sich auch verstärkt mit dem Thema Demenz und Migration beschäftigen und strebt deshalb eine interkulturelle Öffnung seiner Angebote an.

Die Lebenshilfe Saarbrücken wird mit rund 9.800 Euro gefördert. Ihr „Café Lebenshilfe“ bietet Angehörigen die Möglichkeit, Demenzkranke zweimal wöchentlich für drei Stunden betreuen zu lassen. Den Angehörigen stehen zudem Gesprächskreise zum Austausch mit anderen Betroffenen offen.

Das Diakonische Werk an der Saar bekommt für die Schulungen der in der Seniorenarbeit tätigen Ehrenamtlichen etwas mehr als 6.000 Euro.

Die Versorgungsstrukturen für Pflegebedürftige mit erheblichem allgemeinen Betreuungsbedarf weiterzuentwickeln sei eine der wichtigsten zukünftigen Aufgaben im sozialen Bereich, so Regionalverbandsdirektor Peter Gillo: „Im Regionalverband sind nach Expertenschätzungen rund 8.000 Menschen an Demenz erkrankt. Die Hauptlast tragen dabei die pflegenden Angehörigen. Die niedrigschwelligen Betreuungsangebote im ehrenamtlichen Bereich stellen hier eine wichtige Hilfe dar – sowohl für die Betroffenen als auch für deren Angehörige.“