Pkw-Maut schlecht für Grenzverkehr

Gillo befürchtet Rückschritt für Verkehr im Eurodistrict

Regionalverbandsdirektor Peter Gillo sieht in der geplanten Einführung einer Pkw-Maut eine Gefahr für den deutsch-französischen Grenzraum. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hatte heute Mittag sein Konzept zur Einführung der Maut vorgestellt. Demnach sollen für ausländische Autofahrer Vignetten eingeführt werden, die nicht nur für Autobahnen, sondern für das gesamte Straßennetz gelten.

Peter Gillo, der seit Mitte Juni auch Präsident des Eurodistricts Saarmoselle ist, weist auf die enormen negativen Auswirkungen für den Individualverkehr im Grenzraum hin: „Für die vielen Arbeitspendler, für unsere grenzüberschreitende Wirtschaftsregion, aber auch für die Einkaufstouristen aus Frankreich, die Saarbrücken als Oberzentrum besuchen, würde diese geplante Vignetten-Pflicht eine enorme Belastung bedeuten. Sollte es tatsächlich zu einer Maut kommen, dann muss zumindest im Grenzgebiet eine mautfreie Zone geschaffen werden!“

Denn während ein Saarländer trotz Autobahn-Maut in Frankreich kostenlos auch über die Autobahn nach Forbach fahren kann, müsste nach den aktuellen Plänen umgekehrt jeder französische Verkehrsteilnehmer mindestens 10 Euro für die Fahrt ins Saarland bezahlen. Denn soviel soll eine 10-Tages Vignette kosten. Für eine Jahresvignette könnten je nach Autotyp bis zu 100 Euro fällig werden.

Peter Gillo: „Wir versuchen hier seit 20 Jahren, die Grenze immer weniger wahrnehmbar zu machen. Eine Maut, die nicht nur auf Autobahnen, sondern auch auf Bundes- Land- und Kommunalstraßen gilt, hätte den gegenteiligen Effekt und würde die Grenze schmerzhaft spürbar machen.“