Weitere Baumaßnahme am Fischbachtal-Radweg geplant

Kurviges Steilstück soll bis Frühjahr 2016 entschärft werden

Nach mehreren Unfällen auf dem im Juni dieses Jahres eingeweihten Fischbachtal-Radweg soll nun eine Baumaßnahme die Situation entschärfen. Konkret geht es um ein Steilstück mit anschließender Kurve kurz vor dem Hochwasserdamm zwischen den Wanderparkplätzen Netzbacherweiher und Steinbachtal. Im Juli kam es zu mehreren Beschwerden von Radfahrern, die an dieser Stelle gestürzt waren. Grund für die Wegeführung war, dass die Planungstrasse mehrere kleine Feuchtbiotope berücksichtigen musste. Dazu gehören auch einige Sprengtrichter, Relikte der Bombenabwürfe aus dem zweiten Weltkrieg, in denen sich Grund- und Sickerwasser sammelt. Der neue Radweg konnte nur unter der Bedingung gebaut werden, dass die in diesem Gebiet vorkommenden Arten und ihre Lebensräume geschützt bleiben.

Um die für Radfahrer gefährliche Situation zu entschärfen, wurde schnell gehandelt: Vorläufig wurden Hinweisschilder aufgestellt, die die Radfahrer warnen und bitten, an dieser Stelle abzusteigen. Dies allein wäre für einen touristischen und gut frequentierten Radweg jedoch keine tragbare Lösung. In Gesprächen unter Leitung des ersten Regionalverbandsbeigeordneten Manfred Maurer wurde deshalb mit den Beteiligten eine Vernunftlösung gefunden, die sowohl den Belangen des Naturschutzes gerecht wird, als auch für die Fahrradstrecke eine deutliche Verbesserung verspricht. Konkret soll an diesem Wegestück eine geringfügige Veränderung der Trasse das Gefälle verringern und die Kurve entschärfen. Allerdings ist auch für diese Baumaßnahme eine naturschutzrechtliche Genehmigung einzuholen. Für das an dieser Stelle befindliche Feuchtbiotop im Sprengtrichter, das dann nicht erhalten werden kann, muss und wird an einer anderen Stelle Ersatz geschaffen. Manfred Maurer zeigt sich sehr zufrieden: „Wir haben alle zusammen eine pragmatische und vernünftige Lösung für die Trassenführung erarbeitet. Ich bin zuversichtlich, dass wir die nötigen Genehmigungen erhalten und dann bis zum nächsten Frühjahr alles fertig sein kann.“

Der Fischbachtal-Radweg ist Teil des grenzüberschreitenden Radwegenetzes Velo visavis. Die Strecke führt Freizeitradler und Radwanderer zwischen Fischbach und Saarbrücken-Rußhütte abseits des Verkehrs durch den Saarkohlenwald. Das Projekt ist ein Gemeinschaftsvorhaben der Gemeinde Quierschied, der Landeshauptstadt Saarbrücken, des Regionalverbandes Saarbrücken und der Europäischen Union. Dem Bau des Weges, der auch von Spaziergängern und Wanderern gerne genutzt wird, ging eine lange Planungs- und Genehmigungszeit voraus, da die Fischbachaue Flora-Fauna-Habitat (FFH) Gebiet ist.