Leslie Huppert erhält Kulturpreis für Kunst

Neue Ausrichtung des Preises setzt Schwerpunkt bei „engagierter Kunst“.

Die saarländische Künstlerin Leslie Huppert hat am Mittwochabend den Kulturpreis für Kunst 2014 in Form einer Urkunde aus den Händen des Regionalverbandsdirektors Peter Gillo erhalten. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis des Regionalverbandes wurde im Rahmen eines Kunst-Dialoges mit der Preisträgerin im Schlosskeller des Saarbrücker Schlosses übergeben. So wurde dem interessierten Publikum zugleich auch das Werk der 54-jährigen bildenden Künstlerin, die in Riegelsberg, Saarbrücken und Berlin lebt und arbeitet, vorgestellt.

Der Regionalverband hat in diesem Jahr seinen Kulturpreis, der seit 25 Jahren vergeben wird, neu ausgerichtet: Mit der „Engagierten Kunst“ haben die Organisatoren erstmals einen thematischen Schwerpunkt gesetzt. Ziel ist die Begegnung und der Austausch zwischen relevanten Themen der Regionalentwicklung und der Kunst. Denn der Regionalverband ist schon lange bestrebt, die kulturelle Entwicklung in der Region Saarbrücken zu unterstützen, zum Beispiel mit dem Konzept der bedeutsamen Orte der Kunst und Kultur.

Wie Regionalverbandsdirektor Peter Gillo während der Preisverleihung sagte, sei mit der Akzentuierung des Kulturpreises erfolgreich eine Brücke zwischen der nachhaltigen regionalen Entwicklung und dem künstlerischen Schaffen in der Region geschlagen worden: „Kunst und Kultur sind ein wichtiger weicher Standortfaktor. Leslie Huppert hat mit ihrem bisherigen künstlerischen Oeuvre ein Werk geschaffen, das erkennbar überregional ausstrahlt und das innovative Formen der Kunst mit aktuellen Themen verbindet.“

Die Jury unter Vorsitz des Ehrenamtlichen Beigeordneten Karlheinz Wiesen betont in ihrem Votum ebenfalls den Aspekt der engagierten Kunst: „„Durch ihre künstlerische Arbeit liefert sie in unserer Region ein überzeugendes Beispiel, wie engagierte Künstlerinnen und Künstler gesellschaftsrelevante Prozesse aktiv unterstützen können. Die auf moderne Medien zugeschnittenen Projekte von Leslie Huppert kommen schließlich auch einem bildungspolitischen Anliegen nach. Nicht zuletzt sprechen sie in besonderem Maße junge Menschen an.“

Unter dem Titel „Der perfekte (T)raum“ gestaltete Huppert 2013 mit sieben Häftlingen die Innenräume der Justizvollzugsanstalt. In diesem Jahr folgte ein zweites Projekt mit dem Titel, „Balance“, gemeinsam mit fünf weiteren Häftlingen. In Zusammenarbeit mit den Strafgefangenen eröffnete sie so in einer eigentlich kunstfremden Situation eine „kulturelle Brücke“ zu Lebenssituationen und Vorstellungen der beteiligten Häftlinge.

Gemeinsam mit der Videokünstlerin Claudia Brieske appellierte die Künstlerin von 2012 bis 2014 im Rahmen eines internationalen Video-Installationsprojektes mit dem Titel „Virtual Borders“ daran, dass Grenzen immer wandelbar sind, da sie von Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen definiert und wieder verändert werden.

„Diese Beispiele zeigen, dass Kunst und Lebensräume wie die Region Saarbrücken im Dialog bleiben müssen, um gemeinsam etwas zu bewegen“, so Peter Gillo weiter. „In diesem Sinne bin ich sehr froh, dass wir Neues gewagt haben und durch den Kulturpreis für Kunst des Regionalverbands auch neue Impulse und Anregungen für die Regionalentwicklung bekommen.“

Die vergleichsweise große Resonanz auf den diesjährigen Kulturpreis für Kunst unterstreicht diesen Aspekt. Es wurden insgesamt zehn Bewerbungen eingereicht. Alle vorgeschlagenen Bewerbungen haben auf individuelle Art und Weise auf das Schwerpunktthema „Engagierte Kunst“ reagiert.

Der Kulturpreis wird im jährlichen Wechsel verliehen und im nächsten Jahr schreibt der Regionalverband den Kulturpreis für Musik aus.

Weitere Infos im Internet unter <link http: www.regionalverband-saarbruecken.de>www.regionalverband-saarbruecken.de