"Arbeitsplätze" bleiben erhalten

Regionalverband finanziert die berufliche Integration psychisch kranker Menschen

Das Projekt „Arbeitstrainingsplätze“ (ATP), in dem psychisch erkrankte Menschen auf den Wiedereinstieg in den Beruf vorbereitet werden, kann für Menschen im ALG II-Bezug auch im laufenden Jahr fortgesetzt werden.
Das Projekt Arbeitstrainingsplätze betreut seit 1995 Menschen mit psychischen Erkrankungen mit dem Ziel einer beruflichen (Wieder-) Eingliederung auf dem 1. Arbeitsmarkt. Bis Mitte 2009 wurden die Kosten aus Mitteln der Ausgleichsabgabe getragen. Danach finanzierten der Regionalverband und das Land das Projekt gemeinsam weiter.

Nachdem das Land aus dieser Finanzierung im Jahr 2014 sukzessive aussteigen wird, haben jetzt Regionalverbandsdirektor Peter Gillo und SHG-Geschäftsführer Alfons Vogtel eine entsprechende Vereinbarung unterschrieben. Darin ist festgelegt, dass der Regionalverband für Menschen im ALG II-Bezug für bis zu 25 Plätze im SHG-Projekt die Kosten in Höhe von 475 Euro pro Monat übernimmt.

Nach langer Krankheit oder Arbeitslosigkeit wieder einen Arbeitsplatz zu finden ist oft nicht einfach. Besonders große Schwierigkeiten bei der Jobsuche haben psychisch kranke Menschen. Hier leistet das von der SHG getragene Arbeitstrainingsprojekt wertvolle Arbeit. Seine Aufgabe ist es, erwerbsfähige Hilfebedürftige für die Rückkehr in ein reguläres Arbeitsverhältnis fit zu machen.

Das Hilfeprojekt betreut zusätzliche Arbeitsplätze in Betrieben oder Behörden mit dem Charakter eines Praktikums. Durch das Training sollen Menschen, die infolge einer psychischen Erkrankung erwerbslos sind, schrittweise an die Anforderungen des allgemeinen Arbeitsmarkts herangeführt werden. Die Teilnehmer werden durch fachlich ausgebildete und qualifizierte Projektmitarbeiter begleitet.

„Wir können auf die Arbeitstrainingsplätze nicht verzichten. Mit der jetzt vereinbarten Projekt-Finanzierung leisten wir einen bedeutenden Beitrag zur Integration in Arbeit“, sagte Gillo bei der Vertragsunterzeichnung. Zugleich appellierte er an die Unternehmen, vermehrt Arbeitstrainingsplätze bereitzustellen. „Ich hoffe weiterhin auf die Bereitschaft gerade der mittelständischen Betriebe, hier aktiv mit uns zusammen zu arbeiten“, so Gillo, der wie Vogtel auf die Möglichkeit hinwies, dringend benötigte Fachkräfte auch auf diesem Wege zu mobilisieren.

Die Erfolgsquote bei der Wiedereingliederung der Menschen spiegelt die Qualität der Arbeit wieder. Alfons Vogtel, Geschäftsführer der SHG: „Viele der von uns Betreuten konnten bisher in den Arbeitsmarkt wieder eingegliedert werden“. Im Jahr 2012 wurden 64 Trainingsmaßnahmen durchgeführt. Davon wurden 26 Maßnahmen abschließend beendet. 14 Klienten konnten in eine Beschäftigung oder eine weiterführende Maßnahme weitervermittelt werden. 2013 konnten insgesamt 13 Klienten vermittelt werden.

In vielen Fällen hat die Teilnahme am Arbeitstraining zu einer deutlichen psychischen Stabilisierung der Teilnehmer geführt. So waren rund ein Drittel der Klienten in dem Jahr vor Beginn des Arbeitstrainings aufgrund ihrer Erkrankung stationär in einer psychiatrischen Klinik. Während ihres Arbeitstrainings wurden deutlich weniger Klinik-Aufenthalte registriert.

Diese Fakten zeigen, dass das Projekt Arbeitstrainingsplätze mit dem Ziel, psychisch schwerbehinderte Menschen wieder ins Arbeitsleben zu integrieren, seit nunmehr 18 Jahren eine unverzichtbare und absolut notwendige Arbeit verrichtet. Seit diesem Zeitraum wird das aktuell von allen Institutionen geforderte Ziel der Inklusion von Menschen mit Behinderungen vom Projekt Arbeitstrainingsplätze bereits umgesetzt.