Feierliche Schlüsselübergabe im neuen Zentrum der Arbeitsmarktdienstleistung in Sulzbach: In der Sulzbachtalstraße konnte SHS-Geschäftsführerin Rita Gindorf-Wagner die nach nur dreizehnmonatiger Bauphase fertiggestellte Büroimmobilie ihren Mietern übergeben. Projektpartner der beiden SHS-Gesellschaften WOGE Saar (Eigentümer und Vermieter) und LEG Saar (Projektentwicklung) waren die Arbeitsagentur, das Jobcenter, der Regionalverband Saarbrücken und die Stadt Sulzbach.
„Die Immobilie in exponierter Lage wird nicht nur den funktionalen Erfordernissen ihrer Mieter gerecht“, freut sich WOGE-Geschäftsführerin Rita Gindorf-Wagner. „Sie bereichert zudem das Erscheinungsbild der Stadt Sulzbach.“ Das sieht auch Bürgermeister Michael Adam so. Der Bau des neuen Hauses, das jetzt vom Jobcenter im Regionalverband Saarbrücken, der Agentur für Arbeit Saarbrücken und dem Sozialraumbüro des Jugendamtes des Regionalverbandes Saarbrücken genutzt wird, sei für Sulzbach eine Leitinvestition. „Das Gebäude stellt eine städtebauliche Aufwertung des gesamten Bereiches dar“, betont Adam. „Ich hoffe, dass der Neubau weitere private Folgeinvestitionen nach sich zieht.“
Regionalverbandsdirektor Peter Gillo erklärte bei der Schlüsselübergabe, das alte Gebäude in der Sulzbachtalstraße habe nicht mehr den Ansprüchen eines modernen Dienstleisters mit Kundenkontakt genügt. Sowohl die Eingangszone, die Kundensteuerung als auch der Zuschnitt der einzelnen Büros seien verbesserungswürdig gewesen. „Mit den neuen Räumlichkeiten konnten wir hier all diese Probleme beheben“, so Gillo. Außerdem habe in dem neuen Gebäude auch das Sozialraumbüro des Jugendamtes seinen Sitz gefunden. „Das vereinfacht die Wege für die betroffenen Menschen und verbessert die Zusammenarbeit“, freut sich Gillo.
Jürgen Haßdenteufel, Chef der Arbeitsagentur Saarland, betont den hohen Stellenwert, den auch künftig ein breites Dienstleistungsangebot am Standort Sulzbach für die Arbeitsagentur haben wird. Er verweist darauf, dass mit der Arbeitsagentur, dem Jobcenter und dem Jugendamt künftig drei Einrichtungen in einem Gebäude sein werden, die – jede auf ihre Weise - am Thema Integration in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt arbeiten. „Ich freue mich sehr, dass es nunmehr auch in Sulzbach gelungen ist, ein solches ‚Haus der Arbeitsmarktdienstleistungen‘ zu schaffen“, so Haßdenteufel. „Das ist eine Konstellation, die es ansonsten saarlandweit nur noch in Saarbrücken und Neunkirchen gibt.“
Thomas Gramm, Geschäftsführer operativ des Jobcenters im Regionalverband Saarbrücken, das in der Außenstelle Sulzbach mit derzeit 36 Mitarbeitern 3.635 Menschen aus Sulzbach, Quierschied und Friedrichsthal betreut, betont: „Mit dem neuen Gebäude erzielen wir einen echten Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden sowie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zum Beispiel durch den barrierefreien Zugang des Hauses.“
Das Gebäude besteht aus einem viergeschossigen Gebäudeflügel entlang der Sulzbachtalstraße und einem dreigeschossigen Gebäudeflügel im Garten. Es ist verbunden mit einem gemeinsamen Treppenhaus rund um einen kleinen Innenhof, der sich zur Straße hin öffnet. Die Fassade wurde überwiegend mit Ziegel-Riemchen bekleidet, die als wirtschaftlich und sehr dauerhaft gelten. Art, Format und Verlegung nehmen dabei ein Motiv der vorhandenen historischen Häuser in der Sulzbachtalstraße des 19. Jahrhunderts auf, bei denen viele eine Ziegelfassade als dekorative Fassadengestaltung aufweisen.
Auch in Bezug auf die Ausgestaltung des Gebäudeinneren bestand die Herausforderung darin, teilweise recht unterschiedliche Anforderungen miteinander in Einklang zu bringen – etwa Kundenorientierung und Arbeitsvorteile der Mitarbeiter oder individueller Datenschutz und architektonische Freizügigkeit. Insgesamt soll das Gebäude einen möglichst barrierefreien Ort bilden, der den Menschen in all ihren Schwierigkeiten und Bedürfnissen offen steht.
Das Gebäude ist konsequent energiesparend ausgeführt. Neben der Wärmedämmung ist auch die Heizungsart auf die Vermeidung von CO²-Abgasen ausgelegt: die Grundlast liefert eine Wärmepumpe auf dem Dach, die der Außenluft die zur Beheizung der Räume benötigte Wärme ‚tauschend‘ entnimmt. Für die Spitzenlast bei sehr kalten Wintertagen wird dann noch ein sparsamer Gas-Brennwert-Kessel zugeschaltet.
Die Projektpartner legten Wert darauf, dass die hinzugezogenen Architekten und Fachingenieure des Neubaus alle aus dem Saarland stammen, vorzugsweise direkt aus Sulzbach. Ebenso haben nahezu alle am Bau beteiligten Firmen ihren Sitz im Saarland. Lediglich die Bauer der Ziegelfassade kamen mit ihren Fug-Spezialisten aus Nordrhein-Westfalen.
In direkter Nachbarschaft der Immobilie hat die Stadt Sulzbach in der Straße Im Hessenland einen gestalterisch hochwertigen Parkplatz mit 16 Stellflächen einschließlich eines Behindertenparkplatzes errichtet. Zudem wurde hinter den Häusern an der Ecke Sulzbachtalstraße/Im Hessenland gegenüber dem Feuerwehrgerätehaus weiterer Parkraum geschaffen. Beide Plätze stehen auch Mitarbeitern und Kunden des neuen Jobcenters zur Verfügung.
Während der Bauzeit wurden viele Handwerker bei ihrer Arbeit fotografiert. Unter anderem daraus wurden von dem Künstler Armin Rohr als Erinnerung und Wertschätzung zahlreiche kleine Bilder ‚arbeitender Menschen‘ erstellt und in dem gesamten Gebäude als Kunst am/vom/im Bau verteilt. Der freischaffende Künstler Armin Rohr aus Saarbrücken erhielt in diesem Jahr passenderweise den ‚Fritz-Zolnhofer-Preis 2015‘ der Stadt Sulzbach und hat in den vergangenen Jahren schon mehrfach für Gebäude und Einrichtungen im Saarland ‚Baukunst‘ geschaffen.
Technische Daten
Bauzeit:
von Ende August 2014 bis Ende September 2015 = genau 13 Monate
Baukosten:
4,195 Mio. Euro brutto
Funktionale Aufteilung im Gebäude:
Straßenflügel:
EG: Sozialraumbüro des Regionalverbandes Saarbrücken (Eingang 117)
1. OG: Sozialraumbüro des Regionalverbandes Saarbrücken
2. OG: JobCenter Sulzbach / Agentur für Arbeit Sulzbach
3. OG: JobCenter Sulzbach
Gartenflügel:
EG: JobCenter Sulzbach (Eingang 119)
1. OG: JobCenter Sulzbach
2. OG: JobCenter Sulzbach
