KIEZ Burbach offiziell eröffnet

Angebote von der Erziehungsberatung bis zur gesunden Ernährung

Die Stadt Saarbrücken, der Regionalverband und die Arbeiterwohlfahrt (AWO) haben am 9. Juli im Rahmen eines Festaktes den Kooperationsvertrag für das Kinder- und Elternbildungszentrum (KIEZ) Burbach unterzeichnet. Das Projekt hat seinen Standort im Untergeschoss des Lutherhauses am Noldplatz. Regionalverband, Land und Stadt finanzieren das Projekt mit jährlich insgesamt 200.000 Euro. Die Arbeiterwohlfahrt als Projektträger setzt zweieinhalb Stellen plus Hilfskräfte für das Projekt selbst und für Schulsozialarbeit an der benachbarten Weyersbergschule ein. Im Beisein von Sozialminister Andreas Storm, Regionalverbandsdirektor Peter Gillo, Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und dem AWO Landesvorsitzenden Marcel Dubois wurde das KIEZ Burbach jetzt offiziell eröffnet. Sozialminister Andreas Storm brachte zu dem Termin den Zuwendungsbescheid seines Hauses für 2014 in Höhe von rund 65.300,- Euro mit.

Die Angebote des KIEZ haben sich bei den Eltern und Kindern in Burbach bereits herumgesprochen. Seit mehreren Monaten laufen die Angebote für Kinder im Grundschulalter in den Räumen im Lutherhaus. Neben Mittagessen, der Gelegenheit Hausaufgaben zu machen und dem „Flotte Lotte“ – Ernährungs- und Gesundheitsangebot gibt es im KIEZ Projekte im musikalischen, kulturellen und sportlichen Bereich. Ein weiterer Angebotsschwerpunkt sind Bildungs- und Beratungsangebote für Eltern.

Das Projekt ist mit den anderen sozialen Einrichtungen in Burbach gut vernetzt, vor allem aber mit der benachbarten Offenen Ganztagsgrundschule Weyersberg, die dem Projekt zusätzliche Räumlichkeiten zur Mitbenutzung zur Verfügung stellt. Die Angebote sind grundsätzlich offen für alle Burbacher Jungen und Mädchen im Alter von 6 bis 14 Jahren und in der Regel kostenlos. Rund 100 Kinder nehmen jede Woche an den Angeboten des KIEZ teil.

Peter Gillo sagte in seinem Grußwort: „Wir wollen mit diesem Projekt den Auswirkungen von Kinderarmut entgegensteuern. Burbach hat mit 38,7% den höchsten Anteil an SGB-II-Beziehern in Saarbrücken und im gesamten Regionalverband. Deshalb ist ein solches Projekt gerade in diesem Stadtteil wichtig. Wir wollen die individuellen Ressourcen der Burbacher Kinder stärken und damit ihre Teilhabechancen in den Bereichen Bildung, Kultur und Gesundheit verbessern und zusätzlich die Eltern in Erziehungsfragen unterstützen“.

„Der Auf- und Ausbau von Bildungsnetzwerken ist ein richtiger Ansatz. Das KIEZ Burbach ist eine wertvolle Erweiterung zu den bereits bestehenden Angeboten, weil nun noch mehr Kinder aus dem Einzugsgebiet der Weyersbergschule eine wertvolle Unterstützung erhalten. Wir müssen die Talente der Kinder fördern, das KIEZ mit seinen vielfältigen Projekten hilft dabei. Darüber hinaus wird die Stadt zum kommenden Schuljahr ihre Bildungsangebote in Burbach noch durch die Einrichtung einer gebundenen Ganztagsgrundschule Füllengarten erweitern“, sagte Oberbürgermeisterin Charlotte Britz.

Der Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Saarland e.V., Marcel Dubois, betonte die positiven Auswirkungen eines gesunden Familienklimas und regelmäßiger gemeinsamer Aktivitäten von Eltern und Kindern auf die Verarbeitung von Armutsfolgen. Hier setzt auch das Engagement der AWO Jugendhilfe mit Kochnachmittagen und vielseitigen anderen Projekten im KIEZ an.

Sozialminister Storm erklärte, das KIEZ Burbach sei eines von drei Projekten zur Bekämpfung der Auswirkungen von Kinderarmut im Saarland, das im Rahmen des Aktionsplans des Landes zur Armutsbekämpfung eine Anschubfinanzierung aus dem Kinder- und Jugendhaushalt seines Hauses erhalte.

Das Sozialministerium übernimmt für insgesamt drei Jahre jährlich rund 65.000,- Euro der Projektkosten. Der Regionalverband übernimmt mit 136.500,- Euro die restlichen Projektkosten und die Finanzierung der Schulsozialarbeit an der benachbarten Weyersbergschule. Die Landeshauptstadt stellt kostenfrei Räume in der Weyersbergschule für spezielle Gruppenangebote des KIEZ zur Verfügung. Die finanziellen Mittel in Höhe von rund 20.000,- Euro pro Jahr seitens der Arbeiterwohlfahrt fließen wie in den vergangenen Jahren auch schon speziell in die Vermittlung von Wissen um gesunde Ernährung im Kinderkochclub Flotte Lotte.