Gewerbeflächen-Potenzial liegt in interkommunaler Zusammenarbeit

Regionalverband lässt Gewerbe- und Industrieflächenuntersuchung erstellen

Seit Anfang 2016 führt der Regionalverband Saarbrücken als Träger der Flächennutzungsplanung für seine zehn Städte und Gemeinden in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung eine Interkommunale Gewerbe- und Industrieflächenuntersuchung durch. Sie baut auf dem entsprechenden Masterplan der Landeshauptstadt Saarbrücken auf. Ziel der Untersuchung ist es, einen verlässlichen und in die Zukunft gerichteten Leitfaden für Politik und Verwaltung zur Entwicklung und Sicherung von Gewerbe- und Industrieflächen zu erstellen sowie mögliche neue Gewerbepotenzialflächen im Flächennutzungsplan auszuweisen.

Regionalverbandsdirektor Peter Gillo: „Auf dem Gebiet des Regionalverbandes, darunter auch die Landeshauptstadt, können Anfragen nach größeren, zusammenhängenden Flächen nicht immer bedient werden. Unsere Untersuchung soll aufzeigen, ob und wie der Regionalverband diese Flächenknappheit in Saarbrücken in den anderen neun Kommunen der Wirtschaftsregion ausgleichen kann. Es zeichnet sich ab, dass dafür mehr denn je die interkommunale Zusammenarbeit gestärkt werden muss.“

In einem ersten Schritt der Untersuchung wurde eine Bestandserfassung durchgeführt, in der die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Region erfasst wurden. Die anschließenden Begehungen der größten Gewerbeflächen sind in Form von Gebietssteckbriefen dokumentiert worden. In einem zweiten Schritt wurde eine Prognose künftiger Gewerbeflächenbedarfe nach unterschiedlichen Entwicklungsszenarien erarbeitet. Dazu führte der Regionalverband Saarbrücken Expertengespräche in den neun Umland-Kommunen durch.

Der Projektzeitplan sieht den Abschluss der Untersuchung bis Mitte des nächsten Jahres vor. In den kommenden Wochen werden noch drei Kommunalworkshops mit Fachleuten aus den Verwaltungen aus den Bereichen Wirtschaftsförderung und Planung von jeweils drei Städten bzw. Gemeinden durchgeführt sowie Gespräche mit Unternehmen geführt. Zudem werden Potenzialflächen identifiziert und hinsichtlich ihrer möglichen Verwendbarkeit für künftige gewerbliche Nutzungen bewertet. Darauf aufbauend werden  Potenziale für interkommunale Kooperationen abgeleitet, die anhand von Best-Practice-Beispielen für gelungene Kooperationsmodelle letztlich in Handlungsempfehlungen fließen.

„Um im Wettbewerb mit anderen Regionen nicht zurückzufallen und um Unternehmen einen attraktiven Standort zu garantieren, muss die Wirtschaftsregion Saarbrücken geschlossen auftreten und eine ausreichende Flächenvorsorge gewährleisten“, so Peter Gillo abschließend.