Jugendberufsagentur hat bisher mehr als 700 Jugendliche erreicht

Erster Zwischenbericht des iSPO-Instituts im Jugendhilfeausschuss vorgestellt

Ein erster Zwischenbericht zur Evaluierung der Jugendberufsagentur Saarbrücken wurde am 14. Dezember dem Jugendhilfeausschuss des Regionalverbandes vorgestellt. Seit Juli 2014 konnten bereits mehr als 700 Jugendliche durch das Angebot der Jugendberufsagentur erreicht werden, erläuterte Erik Schäffer vom iSPO-Institut, das mit der Evaluierung der Modellphase 2014 bis 2016 beauftragt ist.

Als gemeinsame Einrichtung des Regionalverbandes Saarbrücken, des Jobcenters im Regionalverband und der Agentur für Arbeit Saarland vereint die Jugendberufsagentur in der Hafenstraße in Saarbrücken alle Angebote am Übergang von der Schule in den Beruf unter einem Dach. Ziel ist es möglichst allen Jugendlichen im Regionalverband Saarbrücken den erfolgreichen Einstieg in eine Berufsausbildung zu ermöglichen.

Die nun vorgestellten ersten Ergebnisse zeigen, dass man mit dem gebündelten Angebot für Jugendliche an der Schwelle zum Beruf auf einem guten Weg ist: Rund 60 Prozent der erreichten Jugendlichen hatten maximal einen Hauptschulabschluss, etwa die Hälfte hat einen Migrationshintergrund. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen (53%) konnten dennoch nach der Betreuung durch die Jugendberufsagentur in Arbeit, Ausbildung oder eine Berufsvorbereitung vermittelt werden. Nur bei einem Drittel der Jugendlichen war dazu eine Beratung bzw. Betreuung von mehr als sechs Monaten Dauer erforderlich.

Der große Vorteil der Zusammenarbeit unter einem Dach besteht in den kurzen Wegen: Viele Dinge können direkt beim ersten Besuch der Jugendlichen im Haus geregelt werden, ohne dass zusätzliche Termine mit längeren Wartezeiten notwendig sind. Und die Jugendlichen haben auf ihrem Weg ins Berufsleben immer eine feste Kontaktperson, an die sie sich bei Bedarf wenden können.

Neben den Dienstleistungen von Jobcenter und Agentur für Arbeit finden Jugendliche in der Hafenstraße eine offene Beratungsstelle der Jugendhilfe, in der sozialpädagogisches Fachpersonal den Jugendlichen zur individuellen Unterstützung und als Lotsen auf dem Weg in den Beruf zur Verfügung steht. Um möglichst viele Jugendliche an der Schwelle zum Berufsleben zu erreichen, ergänzen aufsuchende Beratungen in allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, in Jugendzentren, in Einrichtungen der Jugendstraffälligenhilfe sowie in Migrantenselbstorganisationen das Angebot. Zusätzlich stehen im Stadtteil Malstatt zwei offene Anlaufstellen zur Verfügung.

30% der Jugendlichen konnten über die aufsuchende Arbeit in den Schulen erreicht werden, 17% über die Jugendhilfe und 14% über das Jobcenter. Besonders erfreulich ist, dass gut jeder 5. junge Mensch (21%) den Weg in die Jugendberufsagentur aus Eigeninitiative suchte, ohne dorthin geschickt zu werden. Das zeigt, dass sich inzwischen unter den Jugendlichen schon recht gut herumgesprochen hat, dass man hier mit Unterstützung rechnen kann.

Was die direkte Zusammenarbeit betrifft, so stehen die Schulen im Regionalverband in der täglichen Arbeit der Lotsen an erster Stelle, dicht gefolgt von den Mitarbeitenden des Jobcenters, der Jugendhilfe und den Berufsberaterinnen und Berufsberatern der Agentur für Arbeit.

Die Modellphase der Jugendberufsagentur läuft noch bis Ende 2016. Dann entscheiden Regionalverband, Jobcenter und Agentur für Arbeit über die Fortführung.