Neues Video erklärt den „Familienrat“ im Regionalverband

Über 120 Anfragen und 29 erfolgreich durchgeführte Familienräte

Seit Juli 2015 bietet das Jugendamt des Regionalverbands den sogenannten Familienrat als Hilfe in schwierigen Lebenssituationen an. Seitdem gab es insgesamt 126 Anfragen, wovon 29 Familienräte zustande kamen. Die häufigsten Gründe zur Einberufung eines Familienrates betrafen Probleme des Kindes, die Rückführung in die Familie, materielle Sorgen, die Haushaltsorganisation und Erziehungskompetenz. Für die Bürgerinnen und Bürger hat der Regionalverband jetzt einen kleinen Film veröffentlicht, der den Familienrat genauer erklärt.

In dem knapp sechs minütigen Film werden anhand von kleinen Trickfilmsequenzen mögliche Gründe und der Ablauf des Rates genau geschildert. Zudem kommen auch die Mitarbeiterinnen, die im Regionalverband den Familienrat durchführen zu Wort. Sie berichten von ihren Erlebnissen und Aufgaben und machen auf die Besonderheit des hiesigen Familienrates aufmerksam. Denn anders als bei vielen anderen Familienräten in Deutschland gibt es im Regionalverband ein Team aus Sozialpädagoginnen, die nur auf den Familienrat spezialisiert und dafür ausgebildet sind. Stellt der Bezirkssozialarbeiter fest, dass ein Familienrat in Frage kommt, kann er den Fall an das Familienrats-Team abgeben. Speziell geschulte Koordinatoren von freien Trägern organisieren daraufhin gemeinsam mit den Familien die Familienräte. Eine Fachkraft des Jugendamtes teilt zu Beginn der jeweiligen Zusammenkunft ihre fachliche Sorge über die Situation des Kindes und der Familie mit. Eine Sorge kann beispielsweise die Frage sein, wie ein Kind sicher aufwachsen kann. Danach geht es für die Familien an die eigene Lösungsfindung, die im Video beispielhaft geschildert wird. Kommt ein eigenständig erarbeiteter Lösungsplan zustande, der dem Kind genügend Schutz bietet, wird er von den Fachkräften unterstützt. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo: „Unsere Erfahrungen zeigen, dass der Familienrat oft unbekannte Möglichkeiten und Wege freilegt. Vielfach finden sich Mitglieder im Familien- und Freundeskreis sowie Nachbarn, die gerne dazu beitragen, dass ein verantwortungsvolles Zusammenleben mit den Kindern in ihrer eigenen Familie funktioniert.“ Durch den Sonderdienst Familienrat mit flexiblen Arbeitszeiten, als Bestandteil des Sozialen Dienstes des Jugendamtes Saarbrücken, ist eine große Anpassung an die Bedürfnisse der betroffenen Familien möglich. Die Räte finden vor allem dann statt, wenn die Familien und das Umfeld Zeit haben, also auch abends, an Wochenenden oder Feiertagen. Die Umsetzung ist in der Form deutschlandweit einzigartig. Familien, die eine Lösung für ihre Probleme suchen, können sich auch direkt an die zuständigen Mitarbeiterinnen wenden.

Weitere Informationen und das Video finden sie unter <link https: www.regionalverband.de familienrat>www.regionalverband.de/familienrat

 

Hintergrund:

Das Verfahren des Familienrats stammt ursprünglich aus Neuseeland und ist dort seit 1989 gesetzlich verankert, um Familien und ihre Netzwerke rechtzeitig in das Hilfesystem des Kinderschutzes einzubinden. Die Umsetzung des Regionalverbands folgt vor allem den Erfahrungen des Jugendamtes Berlin-Mitte. Der Familienrat ist als Prozess der Entscheidungsfindung zu sehen, der auf einen gemeinsamen großen Beratungstermin der Familie mit ihren Unterstützern im Sozialraum hinarbeitet